Informationsbrief
Liebe Patientinnen und Patienten, liebe Angehörige, liebe Freundinnen und Freunde des LogoZentrums Lindlar,
mit diesem Schreiben möchten wir uns gerne als Förderverein des genannten Zentrums vorstellen.
Der Förderverein besteht seit 32 Jahren, das LogoZentrum seit 30 Jahren. Am 5. Oktober 2021 wurde für den Förderverein ein neuer Vorstand gewählt. Dieser Vorstand hat sich zur Aufgabe gemacht, die bisherige Arbeit weiterzuführen (hier gilt unser ausdrücklicher Dank Herrn Dr. Volker Middeldorf und Team für den langjährigen Einsatz) und mit kleinen innovativen Ideen die Arbeit des Vereines zu optimieren.
Neben der Unterstützung von Anschaffungen für die interdisziplinären Therapien im LogoZentrum (Logopädie, Ergo- und Physiotherapie) sowie gemeinsamen Fortbildungen ist uns auch der soziale Aspekt von großer Bedeutung. Der Verein hat in den vergangenen Jahren in mehreren Schreiben von Dr. Middeldorf zu Sozialspenden aufgerufen. Diese Spenden sollen genutzt werden, um auch Patientinnen und Patienten zu unterstützen, wenn Krankenkassen die Therapien übernehmen, die Wohnkosten jedoch nicht. Für einige ist es schwer, Letztere aufzubringen. Hier gibt es die Möglichkeit, sich vertrauensvoll an den Förderverein zu wenden, der dann über Zuschüsse berät.
Gleichzeitig möchte der Förderverein durch Aktionen auf sich aufmerksam machen. So haben wir am 14.10.21 in Zusammenarbeit mit den Haustechnikern ein Lichterfest organisiert. Von 19-21 Uhr gab es ein wunderschönes Konzert mit der Kieler Sängerin Siggi Lau und 2 ihrer Bandmitglieder. Es war ein stimmungsvoller Abend rund um den großen Pavillon in der Mitte des Zentrums. Für das leibliche Wohl war gesorgt: Der Förderverein hat zu Grillwurst, Punsch und Kaltgetränken eingeladen.
Im kommenden Frühjahr sollen 2 Filmabende stattfinden. Am 31.3.22 und am 07.04.22 finden im Konversationsraum im Dachgeschoss des Haupthauses die Vorführungen statt. Es wird jeweils ein Kinofilm gezeigt, der in den letzten Jahren erschien. Mit Popcorn und einem Gläschen Sekt wird das Kino-Feeling abgerundet.
Beide Aktionen sollen dann regelmäßig im Herbst und im Frühjahr stattfinden.
Der neu gewählte Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
- Vorsitzende
Mein Name ist Sabine Simon. Ich wurde 1963 geboren und lebe mit meinem Mann in einem kleinen Ort am Nord-Ostsee Kanal vor den Toren Kiels. Wir haben gemeinsam 4 Kinder, zwei Mädchen und zwei Jungen, und mein Mann einen weiteren Sohn aus 1. Ehe. Seit Januar 2021 sind wir glückliche Großeltern.
Im Jahr 2017 wurden wir auf das LogoZentrum in Lindlar aufmerksam. Nachdem mein Mann am 08.10.2014 einen äußerst schweren Schlaganfall bei einem kompletten Carotis- Verschluss auf der linken Seite erlitt, kehrte er im Mai 2015 zurück nach Hause – pflegebedürftig. Er ist seitdem halbseitig gelähmt und hat seine Sprache verloren. Es wurde eine globale Aphasie attestiert und es wurde uns keine Hoffnung auf eine Besserung seines Zustandes gemacht. Wir setzten uns für Therapien ein, die die Krankenkasse bis heute genehmigt hat – nach unzähligen Kämpfen. Er macht kontinuierlich kleinste Fortschritte und ist vor allem bestens gelaunt und ausgesprochen motiviert, voranzukommen. Das erleichtert uns die Situation enorm. Als wir nach und nach feststellten, dass immer mehr Sprachverständnis zurückkehrte, setzten wir alles daran, uns für weitere logopädische Behandlungen stark zu machen. Der Wunsch, wieder sprechen zu können, war enorm groß – die Erfolge in der Therapie sehr überschaubar -. Auf der Suche nach Rehabilitationsmöglichkeiten wurden wir dann 2017 zufällig auf das LogoZentrum Lindlar aufmerksam. Seitdem sind wir 2x jährlich in den schleswig-holsteinischen Schulferien zu Gast, da ich als Schulleiterin noch voll berufstätig bin und wir die Aufenthalte gemeinsam genießen. Wunder werden hier auch nicht erzielt. Von einer Unterhaltung in spontanen Sätzen ist mein Mann weit entfernt. Dennoch schafft er es, in Therapiesituationen Buchstaben, einfache Wörter und kurze Sätze zu produzieren bzw. nachzusprechen. Das gibt ihm unendlich viel Kraft und wäre ohne die Intensivaufenthalte hier nicht möglich gewesen. Nun hoffen wir, dass das tägliche Üben, auch zuhause, meinen Mann weiter voranbringen wird.
Da ich von den interdisziplinären Ansätzen im LogoZentrum Lindlar total überzeugt bin, möchte ich mich gerne im Rahmen des Fördervereines für das Zentrum einsetzen. Ich finde es unbegreiflich, dass Menschen mit erworbenem Sprachverlust und Sprachschädigungen nach Schlaganfällen, Unfällen etc. aus Kliniken entlassen werden, ohne weitere Adressen zu erhalten. Um nach genannten schweren Schicksalsschlägen weiterhin am Leben teilnehmen zu können, sind gezielte intensive Therapien ein absolutes MUSS!
- Schriftführerin/Vorsitzende
Mein Name ist Tina Keck. 1980 wurde ich in Kehl am Rhein geboren und verbrachte dort meine Kindheit und Jugend. Im Alter von 19 Jahren zog ich nach Freiburg und absolvierte dort ein freiwilliges soziales Jahr. Ich war als Pflegehelferin auf einer Leukämiestation tätig. Es gab dort eine sehr junge Patientin (sie war genauso alt wie ich) und sie hieß Pia. Es ging ihr körperlich sehr schlecht, sie kämpfte mit aller Kraft gegen den Krebs. Immer wenn ich ihr Zimmer betrat begannen ihre Augen zu leuchten und sie genoss die Zeit, die wir gemeinsam verbrachten. Eines Tages war alles anders. In der Nacht hat Pia als Nebenwirkung der Chemotherapie einen Schlaganfall erlitten. Sie hatte eine schwere Aphasie und eine Dysphagie. Für mich war dies das erste Mal, dass ich mit dieser neurogenen Symptomatik konfrontiert wurde. Nun lernte ich auch erstmals eine Logopädin kennen. Immer wenn sie auf Station kam, nahm sie mich mit zu Pia, bezog mich in die Übungen mit ein, erklärte mir was sie tat und gab mir Übungen an die Hand. Auf diese Weise führte ich zum ersten Mal sprachtherapeutische Übungen durch. Pia machte gute Fortschritte in der Sprachtherapie, den Kampf gegen den Krebs hat sie kurze Zeit später verloren.
Mein Berufswunsch war nun klar: Ich wollte Logopädin werden UND ich wollte gerne studieren. Das war im Jahr 2000 in Deutschland aber noch nicht so einfach möglich. Also bewarb ich mich an einer Fachhochschule in den Niederlanden, lernte innerhalb von 6 Wochen Niederländisch und begann mein 4-jähriges Bachelorstudium zur Logopädin in Nijmegen (NL). In den Niederlanden fühlte ich mich wohl, ich genoss das Studentenleben in vollen Zügen und entschied mich, ein 2-jähriges Masterstudium anzuhängen. Meine Masterarbeit befasste sich mit dem Thema Cochlear Implant, mein Herz schlug jedoch weiterhin für die Therapie erworbener Sprach- und Kommunikationsstörungen.
Dies bewog mich, mich im Jahr 2010 im LogoZentrum Lindlar zu bewerben. Am 01.09.2010 begann ich als Logopädin in Vollzeit im LogoZentrum zu arbeiten und hier konnte ich mich endlich als Therapeutin entfalten. Im Laufe der Jahre übernahm ich dann die Fachliche Leitung Logopädie und auch die Therapeutische Leitung des Zentrums. Mit dem Förderverein habe ich in all den Jahren intensiv zusammengearbeitet und ich bin jetzt sehr glücklich dem Förderverein als Schriftführerin und 2. Vorsitzende zur Verfügung stehen zu dürfen.
Das Konzept der intensiven Sprachtherapie zeigt täglich aufs Neue seine Wirksamkeit. Es weckt in mir ein ganz besonderes Gefühl der Dankbarkeit hier im LogoZentrum mit den Patient:innen zu arbeiten: die Patient:innen und ihre Angehörigen zu begleiten, auf dem Weg zurück in ein Leben mit Sprache!
- Kassenwartin
Mein Name ist Claudia Grenningloh. Ich wurde 1962 in Köln geboren. Mit 14 Jahren zogen meine Eltern mit uns nach Schmitzhöhe, dort lernte ich dann Herrn Dr. Middeldorf kennen – Familie Middeldorf wurden direkte Nachbarn meiner Eltern. Ich habe 2 erwachsene Kinder und eine 12jährige Enkelin. 1989 fragte mich Herr Dr. Middeldorf, ob ich Lust hätte, in seiner Praxis in Schmitzhöhe die Rezeptabrechnung zu machen. Ich habe das Angebot dankend angenommen und habe somit den Werdegang des LogoZentrums von Anfang an miterlebt. Ich bin jetzt seit über 30 Jahren für die Rezeptabrechnung zuständig und habe zwischenzeitlich auch vorne in der Verwaltung aktiv mitgearbeitet. Heute sitze ich in dem kleinsten Gebäude des LogoZentrums und bin dort auch für die Planung der gesamten Therapiepläne zuständig, was jede Woche eine neue Herausforderung ist, da wir die Therapiepläne auf die Bedürfnisse der Patienten erstellen.
Jetzt freue ich mich, im neuen Team des Vorstands des Fördervereins LogoZentrum Lindlar mitarbeiten zu dürfen.
Liebe Leserinnen und Leser dieses Schreibens,
werden Sie ein Teil von uns! Setzen auch Sie sich ein für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Sprache verloren haben! Werden Sie förderndes Mitglied in unserem Verein! Werden Sie förderndes Mitglied in unserem Verein! Beitrittserklärungen erhalten Sie direkt im Zentrum bei Frau Keck oder hier auf der Website des Logozentrums unter FÖRDERVEREIN. Wir werden Sie regelmäßig über Neuerungen im Logozentrum und Veranstaltungen im Rahmen des Fördervereines informieren!
In herzlicher Verbundenheit
Ihr Vorstand
im Oktober 2021
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